Viele Geschichten und Mythen gibt es an der Küste. Seeräuberei war über viele Jahrhunderte eine Einnahmequelle. Speziell auf die schwerfälligen Handelsschiffe der Hanse hatten es die Freibeuter abgesehen, versprachen sie doch reiche Beute.
Sogenannte "Kaperbriefe", ausgestellt durch die Landesherren, legalisierten ihnen oft ihr Treiben, denn sie gestatteten das Aufbringen von Schiffen anderer Herren.
Einer der bekanntesten Namen ist Klaus Störtebecker. Der Legende nach erhielt er seinen Namen wegen seiner Trinkfestigkeit ("stürz den Becher"). Angeblich war er in der Lage, einen Vier-Liter-Humpen Bier oder Wein in einem Zug zu leeren. Wie auch immer. Jedenfalls begannen sich die Kaufleute der Hanse der ständigen Überfällen zu erwehren, und im April 1401 wurde Störtebecker mit 72 seiner Gefährten nach einer erbitterten Schlacht gefangen genommen und vom Scharfrichter Rosenfeld aus Buxtehude enthauptet. Der Sage nach versprach der Bürgermeister von Hamburg, allen Männern das Leben zu schenken, an denen Störtebecker noch vorbei gehen konnte. An 11 Männern schritt der Geköpfte noch vorbei, bis ihm der Henker den Richtbock vor die Beine warf. Die Köpfe aller Enthaupteten wurden entlang der Elbe aufgespießt.
Heute erinnern nur noch die alljährlichen Störtebecker Festspiele an die Ruchlosen. In der Störtebecker Brauerei lebt der Name noch fort, allerdings in einer weitaus friedlicheren Tradition.